Hannah Arendt hielt 1965 an der New School for Social Research in New York eine Vorlesung unter dem Titel: „Some Questions of Moral Philosophy.“ Die Vorlesung wurde von Jerome Kohn 2003 als Teilstück in dem Sammelband „Responsibility and Jugdement“ herausgegeben. 2007 kam die von Ursula Ludz besorgte deutsche Übersetzung bei Piper unter dem Titel: „Über das Böse - Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik“ heraus.
Der eigenmächtige deutsche Titel ist nicht nur falsch, sondern darüber hinaus politisch gefährlich. Der ‚falsche‘ Titel ist aber nicht nur einfach so, rein zufällig, falsch, etwa, weil der Verleger den Text weggelegt und nur seine Rechnung kalkuliert hat. Der falsche Titel ist in einem ausgezeichneten, uns etwas bedeutenden Sinne, falsch, er lässt jene Diskrepanz erscheinen, auf die Zoltán Szankay schon früh aufmerksam gemacht hat, und die darin liegt, dass man über Hannah Arendt redet, sich aber gleichzeitig gegen den Anspruch ihres Sagens verschließt, ihn in einer wehrhaften, sicheren Stellung verwehrt.
Deshalb lege ich hier eine Lektüre dieser Vorlesung vor, die sich der Gefahr des Verlesens aussetzt und die man, in Anlehnung an einen Titel von Klaus Heinrich auch nennen könnte: Von der Schwierigkeit, mit Hannah Arendt ins Gespräch zu kommen.
Der Text ist Zoltán Szankay gewidmet - er wäre im Mai 85 Jahre alt geworden:
» Zwischen Churchill und Senat
24. Juli 2014 um 14:26 Uhr
Ungläubg habe ich im Radio gehört, dass der diesjährige Hannah Arendt Preis an 2
Pussy Riot Aktivistinnen verliehen wird, die wohl eher einen Preis für „beste kalte Krieger“ berdint hätten.
Ich bin sicher, sowohl Hannah Arendt wie auch Heinrich Böll würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie von dieser Preisverleihung erführen.
In der gleichen Radiosendung (WDR3 Kulturnachrichten) hörte ich einen Bericht über israelische Bürger, die sich gegen den neusten GAZA-Krieg aussprachen und daraufhin Morddrohungen erhielten. Sie können sich nur noch unter Polizeischutz auf die Straße trauen ! Das wären geeignete Preisträger !