In unse­rer Hafen­stadt küsst dich der Wind,
Unse­re Wale, unse­re Zwerge,
alle tan­zen, wenn ein Kind erwacht
Wir schau­keln und singen,
im Bauch und in tie­fer See
Heu­te wie damals in Ninive
Jona winkt, uns zu sich

Glück­li­cher Du, weißt was Lie­be ist

Ich wache auf, Augen sperr­an­gel weit offen,
sehen kann ich nichts, kein Wunder
mei­ne Geburt, Anfang und Ende.
Da küsst wer - ich weiss wer es ist -
mei­ne Äpfel, ihre kei­men­den Triebe
mei­ne Trä­nen, ein Oze­an der Liebe.
Mei­ne Güte, was soll mir schon passieren

Glück­li­cher Du, weißt was Lie­be ist

Der trü­be Blick lich­tet sich
ein Geist der Leben erschafft
ein Hauch, kein Rauch
eine Schöp­fung ohne Opfergeruch.
In Stadt und Land, es wird gesungen
tröst­lich und gnä­dig, aus allen Lungen
berühr­bar und mutig, sie fin­den sich

Glück­li­cher Du, weißt was Lie­be ist

Auf Bau­ten, über Brücken
In Gon­deln und gigan­ti­schen Schiffen
Geze­ter und Geschrei,
Schar­ren und Knarzen
der knur­ren­de Magen einer hung­ri­gen Nation
gestillt an der Fül­le der letz­ten Generation

Glück­li­cher Du, weißt was Lie­be ist

Kräf­ti­ge Hän­de zer­ren, zar­te Füsse
über stol­pern­de Stei­ne, die Gebeine
wie Flü­gel schwin­gen, Engels­stim­men erklingen
auf offe­nen Flu­ren, Stein­way auf dem Highway
eine Hym­ne, vom größ­ten gemein­sa­men Nenner
in allen Spra­chen, auf hohen Hacken und bar­fuß als Penner
hei­len­de Geis­tes­blit­ze, einen Freun­de und Feinde

Glück­li­cher Du, weißt was Lie­be ist

Ein Knal­len und Blit­zen, die Gemü­ter erhitzen.
Ein Schrei aus der Wun­de, der Kluft die klafft,
Chir­ur­gen ren­nen, ele­gant zu trennen,
Wun­der und Feu­er, die in allen brennen.
Ein Tür­knall der Geschich­te, in der See­le ein Hall
das unsicht­ba­re Band, über­steht den Brand
Gott sei’s gelobt, Wun­den und Men­schen sind verbunden

Glück­li­cher Du, weißt was Lie­be ist

Sie tan­zen in Trach­ten, auf Plät­zen und Krachten
wer­fen sich, die Arme hoch, fan­gen mich
das Knie beschwingt, in die Him­mel dringt
die Stadt, zwi­schen zwei Mee­ren und Heeren
Im Wech­sel der Zei­ten und Gezeiten
Trägt das alte Gesetz in alle Weiten:
Im Lie­ben die Kraft, die den Wan­del schafft.

Glück­li­cher Du, weißt was Lie­be ist
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Geschrieben
- für jene, die Mut haben
- und jene, die Ermu­ti­gung brauchen:
1: Ver­än­de­rung ist gut, schön und aufregend!
2: Ein Leben ohne Mau­ern: was sonst!
3: Wer gemein­sam singt und tanzt braucht kei­ne Angst vor Brän­den und Katastrophen