Ein Gastbeitrag von Peter Levin:
Vierzig Jahre wanderte das Volk in der Wüste. Dort ist es kalt bei Nacht. Tags plagt die Hitze, der Durst und Hunger. Das Brot kam weder täglich noch hatte es Geschmack. Es war ungesäuert und es fehlte Salz in der Suppe. Das Volk sollte das Salz der Erde werden. Es murrte nicht knapp unter dieser Last. Freiheit im gelobten Land war versprochen, nicht endloses Darben auf der Durststrecke. Am Ende kam es zum Bündnis aller und zum Vertrag mit der göttlichen Führungsmacht.
Der Bitte um täglich Brot folgt jene um Vergebung. Kaum hörbar im Geschrei der Verknappung geht das elementare Gut verloren: Wahrheit, Vergebung, Barmherzigkeit - genau in dieser Reihenfolge. Die Engel der Verknappung rufen auf, den Mangel zu bezwingen. Sie verachten den Hort der Fülle, Gott. Alternativlos und allmachtvoll, kennen sie nur gnadenlosen Überfluss und das Gnadenbrot staatlicher Zuteilungen.
Und führe uns nicht in die Versuchung, dem Nachbar den Reichtum zu neiden und zu rauben. Russland bezwingen zu wollen, war immer mit Frostbeulen verbunden. Das ist heute noch so. Wir sind aber zu knapp im Geiste und schwach im wahren Willen, es bis zur Wolga zu schaffen. Heldenhaft ist wer zu Hause bleibt, und friert, bis zum Endsieg.
Unser Schwimmbad drosselt die Heizung wegen steigender Kosten. Die Biologie antwortet prompt. Sinkende Wassertemperatur verändert die Brühe: Inkontinenz soll retten den Kontinent. Das Kind ist raus mit dem Badewasser. Wir Menschen brauchen klares Wasser und Brot wie Wahrheit in der Not.
Der Täufer am Jordan lebte von Heuschrecken und Honig, bedeckte sich mit Kamelhaar und taufte mit Jordan-H2O und heiligem Geist. Heute taufen wir digital, die Himmel bleiben verschlossen. Wer beten kann soll beten!
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