Mir ist, als winkte uns eine fürchterliche Krise,
nicht für die Angelegenheiten von Frankreich allein,
sondern für die Angelegenheit von Europa und
vielleicht von mehr als Europa.
Edmund Burke
Die Sache wird auf dem Weg der Bürgerkriege besorgt. Das
ist für Deutschland das Ende und für Europa überhaupt.
Martin Heidegger
Mit dem ‘Einbruch der Philosophie in die Politik’ beginnt am Ende des 18. Jahrhunderts im westlichen Europa die Epoche der totalen Verwüstung. Mit den gerade entstehenden politischen Aufbrüchen, die ihr Land wiederhaben und zum guten alten Recht zurückkehren möchten, kommt die Epoche der philosophischen Revolutionen an ihr Ende. Die Blendkraft der Utopie kann die Wirklichkeit nicht länger verschleiern. Öffentliche Räume, noch vor wenigen Jahren ein Ort der Begegnung, sind gemiedene Gefahrenzonen geworden. Jüdische Familien verlassen wieder das Land. Das Rechtswesen, über Jahrzehnte ein stabilisierender Faktor, löst sich auf. Der Staat kollabiert und sucht sein Heil in der organisierten Lüge. Die ‘freie’ Presse strebt nach dem Geld des Steuerzahlers, weil sie vom urteilenden Leser keines mehr bekommt. Die christlich geprägte Zivilgesellschaft tut, was sie als weltverachtende Ideologie seit jeher getan hat: jede mögliche politische Eintracht spaltend, trommeln die Guten zur Ausrottung der Bösen. Es ist indes kein Zufall, dass die Bezeichnung des gegenwärtigen Geschehens als ‘einzigartiges historisches Experiment’[1] ein direkter Widerhall dessen ist, was damalige Zeitgenossen über die Revolution in Frankreich sagten. Im Osten stärker als im Westen organisiert sich politisch der Widerstand gegen die erneute Zumutung einer zerstörerischen Utopie. Das erträgliche Maß an Experimenten ist voll. Sofern gegenwärtige Erfahrung noch möglich, zur Sprache kommen und Landsleute versammeln kann, bringt der ‘Einbruch der Philosophie in die Politik’[2] die politische Revolution dort notwendig hervor, wo Verwüstung zur alltäglichen Erfahrung geworden ist, zur Not, die gewendet werden muss.
Die Französische ‘Revolution’ bricht radikal mit allen vorhergehenden politischen Revolutionen, mit den englischen ebenso wie mit der niederländischen. Auch von der fast zeitgleich stattfindenden amerikanischen Revolution unterscheidet sie sich fundamental, was die geschichtsphilosophisch geprägten Beschwörer des ‘Westens’ chronisch ignorieren müssen. Während alle vorhergehenden politischen Revolutionen gar nicht als Revolution begannen, sondern aus ihren tatsächlichen gegenwärtigen Erfahrungen eines ungesunden, krankhaften Verfalls heraus einen früheren, gesünderen Zustand wieder restaurieren, alte Freiheiten, alte Rechte, die usurpiert worden waren, wiederherstellen wollten, hielten sich die führenden Vertreter der Französischen Revolution für auserwählt, die in den Sitten und Gewohnheiten, in den Institutionen wie in der Sprache eingesickerte Erfahrung von Jahrhunderten, die in all der Zeit aufgesammelte, von einer Generation auf die nächste aufbewahrte Urteilskraft und gewachsene Klugheit von Unzähligen mit einem Federstrich hinwegfegen zu können, um im Namen als universell und ewig gedachter Prinzipien etwas völlig Neues aus der bloßen Idee in die Wirklichkeit heraus setzen zu können. Ver-Wirklichung bedeutet tatsächlich Verwüstung. Wo die Philosophie die Herrschaft über den Sinn von Revolution an sich reißt, verkehrt sich ihr ursprünglich politischer Sinn in sein krasses Gegenteil, denn weder von der Philosophie noch von der Theologie aus lassen sich Zugänge zum Politischen eröffnen.[3]
Verwirklichung setzt nicht nur Verwüstung voraus, sondern muss permanent Wüste herstellen. Die Utopie als Nicht-Ort wird zum andauernden Feind des Wohn-Orts. Verwirklichung/Verwüstung wird damit zum Signum einer ganzen Epoche, die sich im Namen der höheren inneren Wahrheit einer zuvor abgesonderten Clique für berechtigt hält, die schon lange bestehende, von einer Generation auf die nächste vererbte Wirklichkeit zuvor verwüsten zu müssen, um Platz zu schaffen für ihr neues Werk. Noch in den absurdesten Gendermanien einer Selbst-Verwirklichung, die voller Hass und Verachtung auf ihr von Mutter Natur übergebenes Geschlecht herab schauen und es weder als Geschenk, noch als Gabe, sondern nur als toten Stoff beliebiger Veränderungsphantasmen wahrnehmen können, wird dieser Zusammenhang sichtbar.
Es ist deshalb an der Zeit, die Französische Revolution, die aus dem Zusammenhang der tradierten politischen Revolutionen herausfällt, nicht länger als „Revolution“, gar als „Mutter“ aller modernen Revolutionen zu bezeichnen, sondern sie vom dem her zu benennen, was sie hervorgebracht hat. Als erste moderne philosophische Herrschaft über das Politische, die alle vorherige politische Klugheit über Bord warf, wurde die „Französische Verwüstung“ zur eigentlichen Urkatastrophe des europäischen ‘Westens’. Lange bevor der Begriff ‘Totalitarismus’ Eingang in die Diskurse fand, wurde dies von den erfahreneren Zeitgenossen auch bereits aufmerksam registriert.[4]
Mit dem Einbruch der Philosophie in die Politik entstehen Vorstellungskomplexe, die unsere Wahrnehmung des Politischen bis heute absichtlich verstellen, denn das Ziel dieses Einbruchs ist die Vernichtung des Politischen als solchem. Der eigentliche Feind der philosophischen Wahrheit ist die politische Wahrheit, kann doch der Anspruch einer Herrschaft des EINEN weder Pluralität, weder Gebürtigkeit als stets offene Stelle für etwas noch Kommendes, noch geteilte Wahrheiten zwischen Menschen oder zwischen Mensch und dem, was der Mensch nicht ist, zulassen. Deutlich wird dies an der zentralen Konstellation und ihrer ganz eigenartigen Gewaltaufladung, der zwischen Revolution und Konterrevolution. Als konterrevolutionär kann schlichtweg alles deklariert werden, was sich der Herstellung bzw. Ver-wirklichung der einen und vor jeder Aushandlungsdimension mit anderen schon selbst-gewissen Wahrheit in den Weg stellt. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Wahrheit als Gesetz der einen Vernunft, der einen Natur, der einen Geschichte oder der einen, universellen Moral gedacht wird.
Man hat sich daran gewöhnt, diese außergewöhnliche Konstellation Revolution/Konterrevolution als Bürgerkrieg aufzufassen, bis hin zu dem zweiten Dreißigjährigen Krieg von 1914 - 1945, der aus ganz unterschiedlichen Perspektiven als Europäischer Bürgerkrieg bezeichnet wird, doch es sind weder Bürger, die hier Gewalt gegeneinander ausüben, noch kann das, was sie tun, im klassischen Sinne ein Krieg genannt werden. Der Begriff Bürgerkrieg entstammt wie auch derjenige der Revolution einem politischen Diskurs. Indem die Philosophie sich seiner bemächtigt, verliert er seinen ursprünglich politischen Sinn und verhüllt damit seine eigentliche Bedeutung.
Ein Bürgerkrieg ist eine politische Auseinandersetzung, die sich nicht mehr politisch lösen lässt und deswegen an der Grenze des politischen Feldes in Gewalt umschlägt. Als Bürger können sich aber nur jene auseinander-setzen, die zuvor aus dem Haus (oikos) heraus an einen anderen Ort ver-setzt und als politisch Gleiche zueinander gesetzt wurden durch ein Gesetz, welches das politische Feld zugleich einräumt, wie seine Gewaltsamkeit einhegt. Das Bürger-Sein beruht auf einer politisch gesetzten Gegenseitigkeit. Das Recht wird damit zum wichtigsten haltenden Gewebe, das die Bürger in Gegenseitigkeit sowohl als Gleiche zueinander, wie als je Verschiedene auseinander hält.
Eine solche Gegenseitigkeit kann sich in der durch den Einbruch entstandenen Konstellation Revolution/Konterrevolution nicht einstellen, denn auf der einen Seite stehen an ihrer inneren Gewißheit festhaltende Wahrheits-Exekutoren und auf der anderen Seite stehen solche, die der Ver-Wirklichung dieser schon feststehenden Wahrheit im Weg stehen und mindestens unschädlich, aus dem Weg geräumt, in totalitärer Zuspitzung vernichtet werden müssen. Man kann eine Unzahl von Bezeichnungen für diese im-Weg-Steher erfinden, Reaktionäre gegen Fortschrittliche, Irrationale gegen Rationale, Rechte gegen Linke, Rassisten gegen Gutmenschen etc., entscheidend bleibt immer: die Kontrahenten befinden sich nie auf der gleichen Ebene und nur auf einer Ebene, einem Feld, das beide Kontrahenten teilen, könnte man von Auseinandersetzung oder von Krieg sprechen. Sie können sich nicht einmal, was schon die ältesten Krieger konnten, auf gemeinsame Regeln einigen.[5] Die metaphysische Reinigungs-Gewalt, die alles Abweichende zum Verschwinden bringen muss, läßt eine Krieg-Versöhnungs Perspektive nicht zu, denn wer in einen Krieg hinein geht, sollte im voraus eine Vorstellung davon haben, wie er auch wieder aus ihm herauskommt. Auf die anderen ist er zum Bekriegen ebenso wie zum Frieden halten angewiesen. Wahrheits-Exekutoren können jedoch ihre Kräfte nicht nach dem spielerisch-sportlichen Motto ‘möge der Bessere gewinnen’ messen, sie können nur, um der einen Wahrheit absolute Geltung zu verschaffen, alles andere auslöschen. Das erste Opfer der Wahrheits-Exekutoren ist daher stets das auf Gegenseitigkeit beruhende Recht. Stück für Stück werden die Im-Wege-Steher ihrer Rechte beraubt, bis nur noch das nackte Leben übrig bleibt und das haltende Gewebe einer gemeinsamen Welt zerstört ist. Trotz oder auch wegen all der deutschen Erinnerungsindustrie scheint die heutige Generation, weil noch mehr entwurzelt, noch deutlich leichter ideologisierbar zu sein als die Generation von 1933. Die Gefahren einer totalitären Versuchung sind seither größer, nicht etwa kleiner geworden.
Wenn wir nicht länger von Revolution, sondern von Verwüstung sprechen, ändert sich auch der Gegenpol, denn verwüstet wird nicht die Konterrevolution, sondern das Land. Das im angelsächsischen Sprachraum hörbare „we want our country back“ hat daher nichts mit der Wiederkehr längst überwunden geglaubter nationalistischer Strömungen zu tun, wie gedankenlos behauptet wird, sondern gewinnt seinen politischen Sinn aus dem erwachenden Widerstand gegen die totale Verwüstung. Um überhaupt politisch auseinandersetzungsfähig und, wenn es unbedingt sein muß, bürgerkriegsfähig zu werden, sollten wir zuallererst den philosophischen Einbruch in die Politik wieder ausbrechen und die Einbruchstelle schließen. Erst mit der Klarheit des Unterschieds einer philosophischen von einer politischen Revolution, der Einklammerung des jakobinischen Irrweges, kann der Blick wieder für den politischen Sinn von Revolutionen frei werden. Eine solche kann nur gelingen, wenn sich das Land eine politische Form gibt, die ihm und seiner gesamten Geschichte angemessen ist. Man kann sich an erfolgreichen Revolutionen der Vergangenheit orientieren, man kann ihre Chancen und Versäumnisse gewissenhaft studieren, aber man kann sie nicht einfach nachmachen.
Wir können an der unterbrochenen von 1989 wieder anknüpfen. Wie selbstverständlich vor dem Einbruch der Philosophie die Unterscheidung zwischen Wüste und Land war, kann heute noch jeder an den drei Wänden sehen, die im Sala dei Nove im Palazzo Pubblico von Siena mit der Allegorie von der guten und der schlechten Regierung von Ambrogio Lorenzetti ausgemalt sind. Das höchste Regierungsgremium der freien Stadt hatte stets vor Augen, zu welchen Konsequenzen ihre Entscheidungen führen können.
© Boris Blaha, Bremen 2018
Besonderer Dank gebührt Cora Stephan & Krisztina Koenen, die den Text im Entwurf gelesen, kommentiert und wichtige Anregungen beigesteuert haben.
[1] Politikwissenschaftler Yascha Mounk am 20.02.2018 in den Tagesthemen; https://www.youtube.com/watch?v=eFLY0rcsBGQ
[2] Die Formulierung ‘Einbruch der Philosophie in die Politik’ habe ich einem Buch von Dan Diner entwendet, der sie verwendet, ohne sie zu verstehen, was dem Titel des Buches „Das Jahrhundert verstehen’ einen ironischen Beigeschmack verleiht; S. 26, Frankfurt a.M. 2000
[3] Hannah Arendts gesamtes Denken ist nur von zwei zentralen Schlüsselerfahrungen aus zu verstehen: a) daß die Herrschaft des EINEN an Auschwitz nicht ganz unschuldig ist und b) die Philosophie niemals auch nur den Ort findet, an dem Politik entsteht.
[4] Der deutsche Übersetzer von Edmund Burkes ‘Betrachtungen über die Französische Revolution’, Friedrich Gentz, übernimmt von Burke den Ausdruck und bezeichnet diese mehrfach als ‘totale’ Revolution („Wenn eine Totalrevolution gelingen soll, so muß schlechterdings und im strengsten Verstande des Wortes kein Stein des alten Gebäudes auf dem anderen bleiben.“, S. 438, Manesse Ausgabe), eine frühe Wahrnehmung, die eine auf Auschwitz antwortende Entsprechung im Begriff ‘Totale Religion’ bei Jan Assmann findet, dessen Versuch, eine Auseinandersetzung über den Zusammenhang zwischen der Herrschaft des EINEN und einer ganz neuen Gewalt anzuregen, an der Ignoranz der Philosophen und Theologen abprallte. Nach den noch weitaus katastrophaleren Verwüstungen, die jene Revolutionen auf der Erde hinterlassen haben und weiterhin hinterlassen, die sich am Französischen Modell orientiert haben und weiterhin orientieren (erneut ertönen die Rufe von Robespierres Epigonen nach Wiedereinführung des Terrors gegenüber jenen, welche die Verwirklichung ‚ihres‘ Europas gefährden), radikalisierte Hannah Arendt Burkes wesentliche Einsicht, daß „die gegenwärtigen Umwälzungen in Frankreich … von ganz anderer Art und Beschaffenheit“ seien, „und mit keiner früher in Europa aus politischen Beweggründen entstandenen viel gemein haben“ zu der „an Feindseligkeit grenzenden Spannung zwischen Philosophie und Politik, die wie ein Fluch auf der abendländischen Geistesgeschichte lastet.“ Zur aktuellen Bedeutung Burkes vgl. auch Roger Scruton: „Konservatismus oder Die Aktualität Edmund Burkes“ in Sezession Heft 3, Oktober 2003
[5] Selbst ein Hollywoodfilm wie „Troja“ kann dies noch exemplarisch darstellen. Nachdem in einer Ebene Niemandsland zwischen den beiden Gemeinwesen die Heere sich einander gegenüber zur Schlachtordnung aufgestellt haben, reiten die beiden Heerführer auf ihren Streitwagen aufeinander zu, treffen sich in der Mitte und beschließen, es auf die ‘alte Art zu machen: dein bester Krieger gegen meinen besten Krieger“. Inzwischen spricht man auch für die Antike von völkerrechtsähnlichen Regelungen.
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auch erschienen auf: Vera Lengsfeld, The European
eine leicht gekürzte und gestraffte Version ist auch erschienen in TUMULT, Herbst 2018
14. Mai 2018 um 08:27 Uhr
Leider sehr treffend - und auch die unvermeidliche Tragik: Deutschland und Europa werden so oder so ihre (sozial)demokratische Kultur und Freiheit verlieren, entweder, weil sie von den Barbaren unterworfen werden, oder weil sie in einem Gegenschlag Zivilisationsbrüche begehen werden (müssen), gegen die die von Hitler und Stalin verblassen werden.
14. Mai 2018 um 08:42 Uhr
Liebe Frau Lengsfeld,
Antwort ist nicht erforderlich, aber es muß gesagt werden:
Ihr Artikel eröffnet auf geradezu genial zu bezeichnende Weise eine neue Perspektive auf das, was wir gerade erleben und uns noch bevorsteht. Möge uns allen im Detail noch Vieles einfallen, was dazu hilft, die philosophisch geprägte Revolution auf die Ebene des 89er Umbruches zurückzuführen, bevor alles in Trümmern liegt: Europa, Deutschland und ein human-freiheitliches Miteinander in diesem Land und auf diesem Kontinent.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hans-Joachim Radisch
14. Mai 2018 um 09:25 Uhr
Im Kapitalismus stehen sich Mensch und Natur immer feindlixher gegenüber. Die Theorie (Utopie) entfernt sich immer weiter von der menschlichen Existenzgrundlage (Realistät) und zerstört sie so um so grausamer, anstatt Lösungen für die Weltbürger der Zukunft zu erarbeiten!
Der Kapitalismus mit seinem zerstörerischem Wachstum hat ausgedient, was soll nun folgen?
Die Analytiker und Theoretiker fürchten sich vor der einfachen menschlichen Vernunft
14. Mai 2018 um 11:57 Uhr
Sicher ist es sehr interessant und auch lohnend, den Blickwinkel zu wechseln. Die vor allem in der westlichen Welt („Internationale Wertegemeinschaft“), besonders in der BRD, stetig zunehmenden Spannungen werden auf eine andere Ebene gehoben und auf die vermeintliche Auseinandersetzung zwischen Philosophie und Politik zurückgeführt. Dabei wird aber geflissentlich übersehen, daß es keineswegs „Philosophen“ sind oder auch waren, die das zunehmende Desaster ursächlich erzeugt haben und am Laufen halten. Und auch die Politiker spielen wie die Philosophen lediglich eine Vasallen-Puppen-Rolle. Hinter den Kulissen hält eine kleine Clique von Supermächtigen (infolge Ausübung gewissenlosen Betruges und dazu notwendiger gewissenloser Gewalt) die Fäden der im Vordergrund dirigierten Puppen in den Händen mit dem Ziel der „immerwährenden“ Machterhaltung im Sinne der „Neuen Weltordnung“.
14. Mai 2018 um 12:36 Uhr
Die Philosophie als Wirkmacht der Geschichte wäre Hegel; der Text zielt darauf, den philosophisch geprägten Sinn von Revolution als Verwirklichen (Hegel) mit dem politischen Sinn als Neuordnung von Macht- und Rechtsverhältnissen zu konfrontieren.
16. Mai 2018 um 12:43 Uhr
Ich erlaube mir, aus Ihrer beeindruckenden Analyse zu zitieren und dabei einige Ihrer Sätze nur wenig abzuwandeln: „Mit dem ‘Einbruch der Religion in die Politik’ beginnt am Ende des 4.. Jahrhunderts im westlichen Europa die Epoche der totalen Verwüstung.“
„… Hass und Verachtung auf ihren von Mutter Natur übergebene Leib, nicht als Gabe, sondern nur als irdisches, sterbliches Gefäß der unsterblichen Seele.“
Kommt das bekannt vor?
Sie Schreiben auch: „Die christlich geprägte Zivilgesellschaft tut, was sie als weltverachtende Ideologie seit jeher getan hat: jede mögliche politische Eintracht spaltend, trommeln die Guten zur Ausrottung der Bösen. Es ist indes kein Zufall, dass die Bezeichnung des gegenwärtigen Geschehens als ‘einzigartiges historisches Experiment’ ein direkter Widerhall dessen ist, was damalige Zeitgenossen über die Revolution in Frankreich sagten. „
Ja, „es ist kein Zufall“. Sowohl die christlichen als auch die christlich geprägten atheistischen Manichäer unserer Tage zielen bewußt oder unbewußt auf die Zersetzung der Gesellschaft, die Zerstörung der Zivilisation. Und insofern handelt es sich nicht um ein ‘einzigartiges historisches Experiment’. Denn genau in diesem Geist der a b s o l u t e n Intoleranz, der Spaltung in die Guten und die Bösen, in die Gläubigen und die Heiden trat das Christentum zur Vernichtung der Römischen Zivilisation an – und hatte damit „glänzenden“ Erfolg. Nachdem die Bischöfe ihren Einfluß auf den Staat ausgedehnt und schließlich christliche Kaiser installiert hatten, wurden von Staats wegen die Anhänger der alten Rechtsordnung, der alten Götter ausgrenzt, moralisch abgewertet, schließlich verfolgt und bei Ablehnung der Taufe mit dem Tode bedroht (Cunctos populos: Ernennung des Katholizismus zur Staatskirche im Jahre 380). Nur wenige Generationen später war das christliche Werk vollendet, Rom und seine Hochkultur waren untergegangen. In den folgenden mehr als tausend Jahren, und bis auf den heutigen Tag, schoben christliche Historiker dessen Untergang den bösen germanischen Barbaren in die Schuhe. Die, jedoch, hatten nur noch zugreifen müssen und sich nehmen, was die christlichen Staatszerstörer übrig gelassen hatten.
Parallelen zu heute drängen sich auf.